Skip to main content
Passagen. Stimmen und Wege migrantischer Senior*innen in Bochum

Passagen. Stimmen und Wege migrantischer Senior*innen in Bochum

By Esra Canpalat

Welche Bedeutung hat die Zeit der Migration, speziell für FLINTA*? Welche Wege haben diese Menschen nach Bochum geführt? Wie kann ich diesen Geschichten Raum geben? Die Wege nachgehen, ablaufen, nachspüren. Und wie verändern diese Geschichten meine Sicht auf Bochum?

Diesen Fragen versuche ich in diesem Podcast nachzugehen. Ich treffe mich mit verschiedenen Frauen. Ihre Antworten, aber auch die Entscheidung, Leerstellen zuzulassen, formen meine Spaziergänge durch die Stadt und kreieren Passagen zwischen unterschiedlichen Orten, Zeiten und Sprachen. Sie hören eine akustische Spurensuche.
Currently playing episode

Vera

Passagen. Stimmen und Wege migrantischer Senior*innen in Bochum Jan 08, 2024

00:00
39:18
Vera

Vera

In der letzten Folge des Podcasts habe ich mich mit Vera getroffen, die 1988 aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland kam. Wir sprechen über das Aufwachsen als junges Mädchen in der Sowjetunion, wie die Betreuung einer behinderten Frau sie nachhaltig prägte, und darüber, wie die Arbeit als Sprachausbilderin stets ihr Leben bestimmte und an verschiedene Orte brachte. Vera erinnert sich genau an den Tag ihrer Anreise nach Bochum, wo sie am Hauptbahnhof einfach vergessen wurde und sich mit ihren dürftigen Deutschkenntnissen zurechtfinden musste. Außerdem verrät sie mir ihre Lieblingsorte in Bochum, aber auch, was ihr hier fehlt: Der Benzingeruch Moskaus, zitternde Trolleybusse und, dass man hier nie von einem Klingeln an der Haustür überrascht wird.


Jan 08, 202439:18
Mit nur einem Stift ist alles erzählt

Mit nur einem Stift ist alles erzählt

In dieser Folge spreche ich mit einer 82-jährigen Frau, die ihre Identität anonym halten möchte, in Begleitung der Enkelin. Sie beschreibt die Wege und Umstände, die sie Mitte der 1970er Jahre aus der Türkei nach Deutschland gebracht haben. Sie erzählt von der großen Sehnsucht nach dem Ehemann, von dem sie zunächst 15 Jahre getrennt lebt, und den großen Enttäuschungen, die sie erwarten, als sie ihm schlussendlich nach Deutschland folgt. Im intergenerationellen Dialog mit der Enkeltochter spricht die 82-Jährige über Care Arbeit, die oftmals von Frauen geleistet und nicht anerkannt wird, Freundschaft und gegenseitige Unterstützung unter Frauen, die nachbarschaftliche und rege Besuchskultur, die über die Jahre abgenommen hat, und die Mühen aber auch Freuden eines großen Gartens. Die Zeit vergeht schnell und „Mit nur einem Stift ist alles erzählt", sagt sie.


Diese Folge ist in türkischer Sprache. Deutsche Untertitel gibt es in der Videoversion dieser Folge auf dem YouTube-Kanal von "Bochum - Stadt der Vielen":

https://www.youtube.com/watch?v=mzHdC3LNxCQ

May 16, 202333:12
Lidia

Lidia

Lidia lebt seit 1983 in Bochum und unterrichtet Spanisch an der Ruhr-Universität. Wir sprechen über das Aufwachsen in einem spanischen Weiler, ihre Tante in der Großstadt, die Lidia sehr geprägt hat, und das Verreisen als junge Studentin. Dabei reflektiert sie auch ihre eigenen Privilegien und wie sich ihre Migrationserfahrung von denen anderer Migrant*innen unterscheidet. Zudem erzählt sie, dass ihr Spontanität und Offenheit in Bochum fehlen. Ich laufe die verschiedenen Stationen in Lidias Leben ab: Von der Hustadt, wo Lidia in einer studentischen WG wohnte, zur Ruhr-Universität, wo Lidia studierte und später arbeitete sowie zu ihrem Lieblingscafé. Und ich entdecke dank ihr auch einen Tango Club.

Mar 07, 202341:27