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Hör-Saal: 15 Minuten Forschung

Hör-Saal: 15 Minuten Forschung

By Universität Graz

Der "Hör-Saal" entstand, als die Hörsäle der Universität Graz geschlossen waren - im März 2020, während des Corona-Lockdowns. In dem Gesprächsformat haben ForscherInnen ein Mal pro Wochen Fragen rund um die Pandemie aus verschiedenen Blickwinkeln beantwortet. Seit Juni 2020 gibt es auch andere Themen außer Corona, die nicht weniger spannend, relevant und aktuell sind, zu besprechen und zu hören :-)
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#046: Wie entsteht Spannung?

Hör-Saal: 15 Minuten Forschung Oct 19, 2022

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17:08
#047: Muss sich Vergangenes wiederholen?

#047: Muss sich Vergangenes wiederholen?

Eines Tages aufbrechen, alles hinter sich lassen und sich irgendwo ein neues Zuhause aufbauen: Was bedeutet das? Wie trifft man diese schwerwiegende Entscheidung? Wie erleben Migrant:innen den Wechsel zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen? Und wie spiegeln sich diese Erfahrungen in der Literatur wider?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich Christina Bäck. Die Literaturwissenschafterin erhielt – ex aequo mit Marco Jandl – den ersten Preis für die beste Masterarbeit des Jahres 2022, den die Geisteswissenschaftliche Fakultät seit zwei Jahren vergibt. In ihrer Abschlussarbeit „Erinnerungskulturen innerhalb der italophonen Migrationsliteratur“ widmet sie sich zwei Autorinnen, die Migrationserfahrungen in Kurzgeschichten und Romanen verarbeitet haben.

Igiaba Scego (*1974) und Shirin Ramzanali Fazel (*1953) sind italienische Autorinnen mit somalischen Wurzeln, die unterschiedliche Perspektiven auf ihre Migration bzw. jene ihre Eltern werfen. Mit welchen Mitteln diese Aufarbeitung stattfindet und was individuelle sowie kollektive Erinnerungen prägt, das berichtet Christina Bäck in ihrer Arbeit, die Ende November auch im Uni-Verlag erscheinen wird. 

In der aktuellen Folge des Wissenschaftspodcasts "HörSaal: 15 Minuten Forschung" unterstreicht die Autorin auch, dass die Aufarbeitung von Migration durch die Geisteswissenschaften besonders wichtig ist, um sich die Empathie gegenüber Menschen, die alles Vertraute hinter sich lassen, zu bewahren.

Fragen, Anregungen, Kritik und Wünsche schreiben Sie bitte an communication@uni-graz.at 

Nov 03, 202212:15
#046: Wie entsteht Spannung?
Oct 19, 202217:08
#045: Was hält uns jung?
Sep 07, 202212:33
#044: Wie hören wir Gewalt zwischen den Zeilen?

#044: Wie hören wir Gewalt zwischen den Zeilen?

Wie können wir Gewalt in Büchern "hören"? In Beschreibungen, Lautmalereien oder in Dialogen – das ist klar. Doch auch „zwischen den Zeilen“ ist sie spürbar. Sei es als direkte, körperliche Kraft, als strukturelle Form der Unterdrückung oder als bewusste Entziehung von Anerkennung oder Wertschätzung. Vermittelt werden diese verschiedenen „Gesichter“ der Gewalt in Werken der Literatur oft auf viel subtilere Weise als es auf den ersten Blick scheint.

Wie verschiedene AutorInnen den Wechsel zwischen Hörbarem ins Schriftliche bewerkstelligen und wofür die dargestellte Gewalt in ausgewählten Werken exemplarisch steht, das hat sich Dimitri Smirnov in seiner Dissertation angesehen. Zeitlich und räumlich verortet der Kulturwissenschafter seine Analyse im Postkolonialismus – konkret an Schauplätzen in Südafrika, Haiti, der Karibik und damit einhergehend England, sowie dem heutigen Kasachstan.

Für seine Arbeit zeichnete ihn die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Uni Graz mit dem GEWI-Preis für die beste Dissertation 2022 aus (ex aequo mit Susanne Christ). In einer neuen Ausgabe des Wissenschaftspodcasts „HörSaal“ spricht Smirnov über gehörte/hörbare Gewalt in den folgenden Romanen: „Voyage in the Dark“ von Jean Rhys, „Waiting for the Barbarians“ von J.M. Coetzee, „Ein Tag länger als ein Leben“ von Tschingis Aitmatow und „Les Affres d'un Défi“ von Frankétienne.

Aug 22, 202216:42
#043: Demenz - was denken, schreiben, lesen wir darüber?

#043: Demenz - was denken, schreiben, lesen wir darüber?

Wie fühlt sich Demenz an? Wie erleben Betroffene die Krankheit, wie deren Angehörige? Was sagt der Umgang mit Demenzerkrankten über unsere Gesellschaft aus? Antworten auf diese Fragen bietet auch die Literatur. Sie erlaubt uns, tief in andere Lebenswelten einzutauchen, neue Perspektiven anzunehmen und auch zu erkennen, wie wenig wir über das Erleben eine Krankheit wissen, die es Betroffenen zunehmend schwer macht, sich mitzuteilen. 

Vier Werke der zeitgenössischen englischen Literatur hat Susanne Christ für ihre Dissertation hinsichtlich der Darstellung von Demenz untersucht: "Elizabeth is Missing", "The Story of Forgetting", "May" und "Still Alice". Für die hervorragende Arbeit erhielt Susanne Christ (ex aequo mit Dimitri Smirnov) den von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz vergebenen GEWI-Preis für die beste Dissertation 2022. Im Podcast erzählt sie, wie diese Bücher die Krankheit darstellen, wie sich diese Repräsentation im Lauf der Zeit verschiebt und was das alles mit jedem und jeder von uns zu tun hat. 

Aug 15, 202216:19
#042: Wie erinnert sich die Uni Graz an den 2. Weltkrieg?
Aug 09, 202216:18
#041: Wie lernen und lehren wir Deutsch?
Jun 30, 202215:29
#040: Wie viel Fieber hat die Erde - und wie stoppen wir es?
Apr 30, 202218:32
#039: Wie natürlich ist die Schrift?
Apr 25, 202212:01
#038: Wie hilft ein Alien beim Lesenlernen?

#038: Wie hilft ein Alien beim Lesenlernen?

Lubo kommt aus dem All. Auf der Erde muss sich der kleine Alien allerhand Herausforderungen stellen, zum Beispiel in der Schule. Denn das Lesen und Rechtschreiben fällt Lubo schwer. Wie kann damit umgehen, dass er beim Buchstabieren und Addieren mehr Zeit braucht? Was motiviert ihn zum Lernen? Wie können ihn seine LehrerInnen unterstützen? Und wie helfen ihm seine Schulfreunde am besten?  

"Lubo aus dem All" ist ein Trainingsprogramm für Kinder, die spätestens in der Schule durch ihr Verhalten auffallen. Durch den "Stellvertreter" Lubo lernen die Kinder, ihr eigenes Verhalten von außen zu betrachten, zu verstehen und daran zu arbeiten. Susanne Seifert, Katharina Prinz und Barbara Gasteiger-Klicpera haben dieses Training jetzt speziell an Kinder angepasst, die Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Rechnen haben. 

In der aktuellen Folge von "HörSaal" erzählen die Bildungsforscherinnen, wie das Programm Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche unterstützt, wie es aufgebaut ist und wer mitmachen kann. Die ersten Ergebnisse des begleitenden Forschungsprojekts werden für nächstes Jahr erwartet. 

Kontakt: katharina.prinz@uni-graz.at 

 



Apr 12, 202217:08
#037: Können wir einer KI vertrauen?

#037: Können wir einer KI vertrauen?

Künstliche Intelligenz (KI) umgibt uns schon jetzt in einem größeren Ausmaß, als vielen bewusst ist. Welche Fragen stellen sich – z.B. aus ethischer und rechtlicher Sicht – für unsere „Zusammenwirken“ mit KI? Worauf müssen wir besonders achten? Und wie und wann können wir einer KI eigentlich vertrauen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Rechtswissenschafter Matthias Wendland an der Universität Graz. Im "HörSaal-"Podcast erklärt er auch, warum eine KI am ehesten mit menschlicher Intuition vergleichbar ist und wie man für sie normative Standards festlegt. Auch das im Entwicklungsplan der Universität Graz festgelegte, geplante Masterstudium "KI und Gesellschaft" bespricht Matthias Wendland und erklärt, was Studierende dabei lernen und in welchen Bereichen sie danach arbeiten können.

>> Matthias Wendland im Video-Interview: https://www.youtube.com/watch?v=KLSwJudKPh4 

>> Profilbildender Bereich "Smart Regulation": https://smart-regulation.uni-graz.at/de/ 

Mar 30, 202218:52
#036: Wie hin- und hergerissen sind unsere Kinder?

#036: Wie hin- und hergerissen sind unsere Kinder?

Corona, Jahr drei. Viele sehnen sich zurück nach dem Leben vor der Pandemie. Auch Kinder und Teenager - trotz ihrer Jugend. Gleichzeitig haben sie die Schule als sozialen Ort schätzen gelernt. SchülerInnen der Abschlussklassen wollen beweisen, dass sie trotz schwieriger Umstände viel gelernt haben. Das ist die eine Seite. 

Für andere Kinder und Jugendliche sind Maske, Abstand und (teilweises) distance learning normal geworden. Sie haben sich mit diesen Gegebenheiten arrangiert und können ihnen auch Positives abgewinnen. Wie hin- und hergerissen sind Kinder und Jugendliche durch die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre? Was beschäftigt sie, worüber machen sie sich Sorgen und vor allem: Wie können Erwachsene jetzt unterstützen, zuhause und in der Schule? 

Darüber sprechen wir in der aktuellen Ausgabe des „HörSaal“-Podcasts mit der pädagogische Psychologin Manuela Paechter von der Uni Graz.

Mar 16, 202219:30
#035: Pandemie trifft Pharma - mit welchen Auswirkungen?

#035: Pandemie trifft Pharma - mit welchen Auswirkungen?

Warum stehen manche Menschen einem Medikament gegen Covid-19 aufgeschlossener gegenüber als der Schutzimpfung dagegen? Woher kommt die Vorstellung, dass die Pharmaindustrie die Pandemie „steuert“, um möglichst viel daran zu verdienen? Wie steht es um die Branche seit Ausbruch der Krise generell und ist eine „Pille gegen Corona“ wirklich der langersehnte „Game Changer“?

Darüber sprechen wir in dieser Ausgabe von „HörSaal“ mit dem Strukturbiologen Christian Gruber vom Institut für Molekularbiologie der Universität Graz. Er ist auch CEO des Bioinformatik-Unternehmens Innophore, einem Spin-off der Universität Graz.

Über Innophore
Innophore mit dem Sitz in Graz wurde 2017 als Spin-off der Universität Graz und des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) gegründet und spezialisiert sich auf die Bereiche digitale Medikamentenentwicklung und Enzymsuche mittels 3D-Punktwolken, AI und Deep Learning. Die Methode der Innophore basiert auf dieser Veröffentlichung aus dem Jahr 2014:
https://www.nature.com/articles/ncomms5150

Links zu aktuellen Publikationen mit Beteiligung von Christian Gruber:

2022 - Covid 19-Varianten-Vorhersage (in Begutachtung):
https://www.researchsquare.com/article/rs-1153124/v1

2021 - Covid-19-Varianten-Simulation:
https://www.nature.com/articles/s41598-021-83761-5

2021 - AAA-ATPase Drug discovery:
https://www.nature.com/articles/s41467-021-23854-x

2021 - Covid-19 Drug Discovery:
https://www.cell.com/iscience/fulltext/S2589-0042(20)31218-9

Mar 02, 202214:22
#034: Wohin entwickelt sich das Virus?
Feb 17, 202214:22
#033: Wie umgehen mit dem (Corona-)Stress?

#033: Wie umgehen mit dem (Corona-)Stress?

„Long-Covid“ ist ein medizinischer Begriff, der körperliche Langzeitfolgen einer Sars-CoV2-Infektion meint. Aber auch das mentale und seelische Wohlbefinden in ungewissen Zeiten aufrecht zu erhalten, ist sehr wichtig. Welche Spuren hinterlassen zwei Jahre im (mehr oder weniger akuten) Krisenmodus bei uns - als Individuen und in der Gesellschaft? Was können wir selbst für unsere psychische Gesundheit tun und wie gehen wir am besten mit Stress und dem Gedanken einer unsicheren Zukunft um?

Zu Gast in dieser Folge ist Claudia Traunmüller ist Gesundheitspsychologin an der Universität Graz. Sie beschreibt, was wir brauchen, um unsere inneren "Tankstellen" zu finden, wie wir unsere emotionalen "Akkus" wieder aufladen können und was die wichtigsten Ressourcen in Krisen- oder Stresssituationen sind. 

Feb 03, 202221:22
#032: Was versteckte Kaiserin Elisabeth für die Nachwelt?
Nov 30, 202114:42
#031: Welches Training brauchen LehrerInnen?

#031: Welches Training brauchen LehrerInnen?

Nur wenn LehrerInnen sich in ihrem Beruf leistungsfähig, fit und unterstützt fühlen, können sie guten Unterricht anbieten. Nicht nur seit der Corona-Pandemie fühlen sich Lehrende aber immer öfter überlastet, ungehört und allein gelassen. Die Universität Graz hat jetzt, gemeinsam mit internationalen PartnerInnen, ein spezielles Training für Lehrende konzipiert. Es soll LehrerInnen dabei helfen, ihre sozialen bzw. emotionale Kompetenzen zu erweitern, ihr Diversitätsbewusstsein zu schärfen und Achtsamkeit zu fördern. Es richtet sich zunächst besonders an LehrerInnen in Volksschulen und deren Leitungen. 

Wie das Training genau ausschaut, welche positiven Effekte es nach sich ziehen soll und wie man mitmachen kann, erzählen in diesem Podcast die Bildungsforscherinnen Lisa Paleczek und Barbara Gasteiger-Klicpera, die das Projekt "Hand in Hand: Empowering Teachers" entwickelt haben. 

Anmeldeschluss für Interessierte: 30. November 2021!  

Kontakt: valerie.fredericks@uni-graz.at

Nov 18, 202114:37
#030: Kann Schwarzenegger Deutsch?

#030: Kann Schwarzenegger Deutsch?

Kann Arnold Schwarzenegger noch Deutsch sprechen? Warum klingt sein Englisch für deutsche MuttersprachlerInnen so befremdlich? In der aktuellen Ausgabe des Podcasts „HörSaal: 15 Minuten Forschung“ beantwortet die Sprachwissenschafterin Lisa Kornder diese Fragen. In ihrer Dissertation, für die sie den GEWI Preis der Geisteswissenschaftlichen Fakultät erhalten hat, hat sie die Aussprache von Arnold Schwarzenegger analysiert. 

Oct 29, 202116:33
#029: How healthy are our teachers?

#029: How healthy are our teachers?

In many ways the Covid pandemic functioned as an amplifier, showing us already existing deficits all the more poignantly. In this episode of “Hör-Saal: 15 minutes of research” – the first one to be recorded in English entirely – we focus on teachers and their physical and mental health. Both have been challenged during the pandemic, as many of them struggled to maintain a balanced relationship between their jobs and their private lives.

Astrid Mairitsch and Sonja Babic are PhD candidates at the “Fachdidaktik Anglistik” of the University of Graz. They present to us their findings about teacher well-being before and during the pandemic. Moreover, they explain why a considerable amount of the teachers polled valued a good relationship with their students as a personal resource of strength.

Jun 14, 202117:30
#028: Wie kreativ ist Fußball?

#028: Wie kreativ ist Fußball?

Diesen Freitag beginnt in Rom die Fußball-Europameisterschaft 2021 mit der Partie Türkei gegen Italien. Dass für den Torerfolg nicht nur die körperliche Fitness zählt, sondern auch die Kreativität eine große Rolle dabei spielt, weiß Andreas Fink vom Institut für Psychologie der Universität Graz. Er ist in dieser Folge Gast im "Hör-Saal" und erzählt, warum kreativen Fußball-SpielerInnen oft schon ein kurzer Lageblick für den nächsten, genialen Pass reicht.  

Jun 07, 202115:03
#027: Wie wollen wir leben und sterben?

#027: Wie wollen wir leben und sterben?

Tod ist Tabu - oft wird er kaschiert, schöngeredet, verschwiegen. Das Corona-Virus hat uns allen plötzlich und schmerzvoll gezeigt, wie verletzlich wir und unsere Lebensentwürfe sind, wie schnell ein alles verändernder Einschnitt passieren kann. Macht uns die Krise in Zukunft aufmerksamer für das Ende unseres Daseins auf der Erde, für den Wert der letzten Stunden? Wie wollen wir diese verbringen, was ist in dieser Phase wichtig? Wie können wir Sterbende begleiten, was braucht es in der persönlichen Begegnung mit ihnen und was in den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, damit Sterben "gut gelingt"? 

Darum geht es in einer neuen Episode von "HörSaal: 15 Minuten Forschung". Gast ist Klaus Wegleitner (Institut für Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie bzw. Age and Care Research Group der Uni Graz). Er ist Co-Herausgeber des kürzlich erschienenen Buches "Sterbewelten - Die Perspektive der Betroffenen auf 'Gutes Sterben'". Mehr dazu auf: https://www.hospiz-verlag.de/produkt/sterbewelten/


Jun 01, 202114:58
#026: Was ist Kultursoziologie?

#026: Was ist Kultursoziologie?

Kunst und Kultur im Lockdown - das hören und lesen wir fast durchgehend seit mehr als einem Jahr. Damit meinen wir Theater, Museen, Kinos. In der soziologischen Forschung ist hat das Wort "Kultur" aber noch eine andere, weitere Bedeutung: "Gemeint ist die gesamte Lebensweise des Menschen. Wir setzen uns immer wieder mit unserer Umwelt auseinander, interpretieren sie, suchen und stiften Sinn. Daraus entstehen Deutungs- und Glaubenssysteme, aber auch bestimmte Gebräuche und Sitten", erklärt Katharina Scherke vom Institut für Soziologie der Universität Graz. 

In einer neuen Ausgabe von "HörSaal: 15 Minuten Forschung" erklärt sie den Forschungsbereich der Kultursoziologie anhand eines einprägsamen Beispiels - nämlich mittels Emotionen. Denn: "Emotionen haben wir nicht einfach so. Sie sind durch bestimmte gesellschaftliche Vorgaben und Normen geregelt. Wer gegen die Erwartungen seine/ihrer Umgebung verstößt, kann auch dafür gestraft werden", so Katharina Scherke. 

*** Call für Studierende***: 

Wer sich nach diesem Podcast für Kultursoziologie interessiert, für den/die ist das gleichnamige Masterstudium an der Universität Graz womöglich auch interessant. Aktuell kann man sich dafür bewerben, und zwar bis 1. Juni (internationale Studierende) bzw. 1. September (Studierende der Universität Graz. Alle Infos gibt es hier: https://www.jointdegree.eu/de/cultural-sociology/


Weiterführende Links: 

>> Schwerpunktausgabe des Magazins "Unizeit" zum Thema "Kultur in der Krise": https://uni-graz.e-publikation.de/de/unizeit-1-2-3/cover 

>> Zum "Handbuch Kultursoziologie", mit herausgegeben von Katharina Scherke (Springer-Verlag)


May 04, 202116:41
#025: Wie kann es Frieden in Syrien geben?
Mar 22, 202114:09
#024: Was passiert, wenn das Leben zuhause bleibt?

#024: Was passiert, wenn das Leben zuhause bleibt?

Lockdown zum ersten, zum zweiten, zum dritten: Der aktuelle Beschränkungen zur Eindämmung der Covid-Pandemie in Österreich wurden gerade um zwei Wochen verlängert. Bis zum 8. Februar 2021 stehen Kultur, Handel und Gastronomie sicher still, Schulen und Universitäten laufen zu einem Großteil im distance learning weiter und wer kann, soll von zuhause aus arbeiten. 

Zuhause, da spielte sich schon 2020 das Leben ab: zwischen Job (selten als nine-to-five-Variante), Familie (zwischen Lagerkoller und Zusammengehörigkeit) und Freizeit (von Einsamkeit bis Entschleunigung) gab es viele Aufs und Abs. Eine wissenschaftliche Studie untersucht seit fast einem Jahr, wie sich die Stimmung in der österreichischen Bevölkerung entwickelt hat, wie die Menschen mit der Covid-Ausnahmesituation umgegangen sind und wie sich die Handhabe des Alltags über die Monate verändert hat. Im Gespräch erzählen die Soziologinnen Sabine Haring-Mosbacher und Karin Scaria-Braunstein mehr dazu. 

Jan 18, 202114:37
#023: Soll Beihilfe zum Suizid legal werden?

#023: Soll Beihilfe zum Suizid legal werden?

Der österreichische Verfassungsgerichtshof entscheidet dieser Tage darüber, ob Beihilfe zum Suizid in Österreich legal werden soll. Hans-Walter Ruckenbauer, Experte für Medizin- und Pflegeethik an der Universität Graz, nimmt in einem Hintergrundgespräch dazu Stellung. 

Dec 11, 202015:35
#022: Erklären Videospiele Amerika?

#022: Erklären Videospiele Amerika?

Videospiele gehören zum Alltag, und zwar nicht nur bei Teenagern und Twentysomethings. Egal, ob Triple A oder Indie-Produktion: Videospiele begeistern, fesseln - und können auch lehrreich sein. Ob sie auch kulturelle Denkmuster einer ganzen Nation wie Amerika erklären können, das besprechen wir in dieser Folge mit dem Medienwissenschafter Michael Fuchs und dem Amerikanist Steve Rabitsch. Beide sind begeisterte Gamer und haben an der Universität Graz ein Seminar geleitet, in dem es darum ging, über Videospiele hinter die Kulissen prägender amerikanischer Narrative zu blicken. 

Infos zu unseren InterviewpartnerInnen: 

Website Michael Fuchs: https://www.michael-fuchs.info/

Vortrag Steve Rabitsch: https://www.youtube.com/watch?v=DUW-jLjlazQ&app=desktop


Dec 01, 202016:07
#021: Wie lange protestiert Belarus?

#021: Wie lange protestiert Belarus?

Die Wiederwahl von Alexander Lukaschenko zum Präsidenten Weißrusslands in diesem Sommer war gefälscht und soll annulliert werden – zu diesem Schluss kam Anfang November die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Damit unterstrich sie die Forderung der Opposition sowie der weißrussischen Bevölkerung, deren monatelangen Proteste vom Regime bisher brutal unterdrückt wurden.

„Lukaschenkos Zeit ist mittel- bis langfristig definitiv vorbei. Es gibt guten Grund zur Annahme, dass der Kreml bereits an einem Nachfolgemodell bastelt. Die Lage ist derzeit aber extrem verfahren, weil sehr viele unterschiedliche Akteure unterschiedliche Interessen durchsetzen wollen“, beschreibt Benedikt Harzl vom Zentrum für Osteuropäisches Recht der Universität Graz die Situation. Einschätzungen und Hintergrundanalysen nimmt der Experte in einer Sonderausgabe der Podcast-Reihe „HörSaal: 15 Minuten Forschung“ vor, zu hören auf UniTube, Spotify und Apple Podcasts.

Nov 17, 202032:16
#020: Was macht Millenials depressiv?

#020: Was macht Millenials depressiv?

Was macht Millenials depressiv - und wird darüber geschrieben? Das fragen wir in einer neuen Podcast-Episode von "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung". 

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung"  berichten WissenschafterInnen der Universität Graz über ihre aktuellen Forschungen. Nach der Folge 19, in der Eva Fauner, Gewinnerin eines jener Preise, die die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Graz für herausragende Abschlussarbeiten vergibt, über ihre Dissertation gesprochen haben, ist in der Folge 20 die Gewinnerin der Kategorie "Masterarbeit" dran. Sonja Kuzmics hat in "Traurige Freiheiten" ein Thema aufgegriffen, dass viele "Millenials" (Personen, die zwischen 1985 und 2000 geboren wurden), betrifft: Depressionen.

Tatsächlich wird die "Generation Y" oft als "the most anxious generation of all times" bezeichnet, und zwar sowohl in der Fachliteratur als auch in Mainstream-Publikationen. Was macht die heute 20- bis 35-Jährigen depressiv und vor allem: wie wird dieser Typus in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur dargestellt? Damit beschäftigt sich die Germanistin Sonja Kuzmics anhand dreier Bücher: "Traurige Freiheit" von Friederike Gösweiner, "vollkommen leblos, bestenfalls tod" von Antiona Baum und "Wurfschatten" von Simone Lappert. Sie kommt dabei unter anderem zum Schluss, dass Zwänge, die früher von außen auf junge Menschen ausgeübt wurden - zum Beispiel seitens des sozialen Umfelds - nach innen gewandert sind. Die Freiheiten, die die Generation Y heute leben darf, ist somit auch begrenzt - mit teils traurigen Konsequenzen.

Nov 12, 202015:03
#019: Wann gehört Literatur gehört?

#019: Wann gehört Literatur gehört?

Am Ende des Monats Oktober sprechen wir mit Eva Fauner über ihre Dissertation, für die sie einen jener Preise erhalten hat, die die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Graz für herausragende Abschlussarbeiten vergibt. In "Schriften, die gehört gehören", so der Kurztitel der Arbeit, geht Eva Fauner der Frage nach, welche literarischen Werke nicht nur fürs Lesen, sondern auch für das Hören gemacht sind, untersucht, wie beide Formen des Wahrnehmens einander beeinflussen beziehungsweise bereichern und erklärt, warum Audiobücher, Podcasts & Poetry Slams immer beliebter werden.

Oct 30, 202013:32
#018: Wie verletzlich sind wir?

#018: Wie verletzlich sind wir?

In der September-Ausgabe von Hör-Saal sprechen Hans-Walter Ruckenbauer und Martina Schmidhuber von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz über Verletzlichkeiten, vor allem in Krisenzeiten.

Dabei wird klar, dass wir alle mehr oder weniger stark und/oder häufig verletzlich sind. Bleiben uns beispielsweise Grundbedürfnisse versagt, stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Ereilen uns Schicksalsschläge oder Naturkatastrophen werden wir uns des empfindlichen Gleichgewichts, in dem wir leben, plötzlich bewusst. Und leiden wir an unheilbaren Krankheiten sind wir die allermeiste Zeit von der Fürsorge anderer abhängig.

Wie es Menschen mit Demenz und ihren BetreuerInnen während des coronabedingten Lockdowns in Österreich ergangen ist, hat sich Martina Schmidhuber – sie hat die Professur für Health Care Ethics inne – genauer angeschaut. Ihr Artikel ist in ein kürzlich erschienenes Buch eingebettet, das ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen der Krise versammelt. Hans-Walter Ruckenbauer, einer der vier Herausgeber, spricht im Hör-Saal über den Hintergrund der Buchreihe „Bioethik in Wissenschaft und Gesellschaft“ und über diesen aktuellen, insgesamt zehnten Band, zu dem 38 AutorInnen beigetragen haben.

Buchtipp:
„Die Corona-Pandemie. Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise“. Kröll, Platzer, Ruckenbauer, Schaupp [Hrsg]. In der Reihe: Bioethik in Wissenschaft und Gesellschaft. 2019, Nomos-Verlag >> zur kostenlosen Open Access-Version des Buches: https://www.nomos-shop.de/titel/die-corona-pandemie-id-89397/  

Sep 23, 202012:46
#017: Wie stoppen wir das Coronavirus?

#017: Wie stoppen wir das Coronavirus?

Weltweit wird intensiv an der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen  SARS-CoV-2, den Auslöser der Krankheit Covid-19, geforscht. Die  Universität Graz hat vor Kurzem eine Fundraising-Kampagne gestartet, um einen  unkonventionellen Forschungsansatz voranzutreiben. Ziel ist zu  verhindern, dass das Virus in den menschlichen Körper gelangt. Ein neu entwickeltes Medikament soll dem Erreger das Eindringen in die Zellen über die sie umgebende Matrix verwehren.

In der August-Ausgabe von "Hör-Saal" erklärt Projektleiter Andreas Kungl, wie dieser Forschungsansatz funktioniert und warum ihn jede und jeder im Rahmen einer Fundraising-Aktion unterstützen kann. Weitere Infos gibt es hier: https://news.uni-graz.at/de/detail/article/forschung-foerdern/


Aug 17, 202014:40
#016: Wie bleiben wir länger jung?

#016: Wie bleiben wir länger jung?

In der Juli-Ausgabe von "Hör-Saal" geht es um das Altern. Obwohl es uns allen passiert, weiß die Wissenschaft noch längst nicht alles darüber. Ist der Alterungsprozess ein koordiniertes  "Programm", das Resultat von sich ansammelnden "Schäden" im Körper - oder eine Kombination aus beidem? Der Molekularbiologe Didac Carmona-Gutierrez  - er forscht im "Alterung & Zelltod"-Labor von Frank Madeo an der Universität Graz - gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragen in der Altersforschung und verrät, was jede/r selbst tun kann, um den eigenen Alterungsprozess ein wenig zu verkürzen. 

Ein wichtiges Werkzeug dafür ist das regelmäßige Fasten, so der Forscher: "Kalorische Restriktion, also der kontrollierte, bewusste Verzicht auf Nahrung, schaltet die körpereigene Müllabfuhr an, die alte oder geschädigte Zellbestandteile beseitigt. Der Körper wird so durchgeputzt, was dazu beiträgt, dass unsere Zellen länger jung und fit bleiben." Welche Substanzen bzw. Lebensmittel außerdem zu einem gesunden, langen Leben beitragen, schilder der Wissenschafter auch in der aktuellen "Hör-Saal"-Episode. 

Jul 07, 202013:56
#015: Was kann Glokalisierung?

#015: Was kann Glokalisierung?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" haben  ForscherInnen der Universität Graz seit Mitte März ein Mal pro Woche  verschiedene Fragen rund um die Corona-Krise aufgeworfen, diskutiert und  beantwortet. Nachdem sich die Covid-19-Situation in Österreich zum  Glück sehr positiv entwickelt hat, wird das Gesprächsformat jetzt  erweitert: Seit vergangener Woche geht es um auch aktuelle sowie um  allgemein spannende Wissenschaftsthemen, um neue Ergebnisse und  Erkenntnisse und darum, die Persönlichkeiten hinter der Forschungsarbeit  etwas näher kennenzulernen.

Diese Woche sprechen Romana Rauter  und Arijit Paul, beide vom Institut für Systemwissenschaften,  Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung, über das Konzept der  Glokalisierung. Die Kombination aus lokaler Produktion und globalem  Austausch könnte uns in Zukunft fitter für etwaige weitere Krisen im  Ausmaß der Covid-19-Pandemie machen, meinen die beiden ForscherInnen.  "Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass unser auf Effizienz  ausgerichtetes Wirtschaftssystem schon bei geringen Störungen sofort  reagiert. Wir bemerken dann unsere Abhängigkeit von globalen  Lieferketten, die sich auf einige wenige, internationlale Knotenpunkte  stützen", schildert Rauter. In einem ersten Schritt wäre es daher  wichtig, diese "Hubs" dezentraler zu gestalten und auf mehrere Standorte  aufzuteilen. "Dazu wären zwar große Investitionen nötig, zum Beispiel  in digitale Infrastrukturen, aber wir hätten eine bessere Balance  zwischen globalen und lokalen Wirtschaftsverhältnissen", ergänzt Paul.  Auch der Klimawandel hängt eng mit Glokalisierung zusammen. Wenn zum  Beispiel Gütertransporte reduziert und Energie aus nachhaltigen  Ressourcen vor Ort gewonnen werden würde, könnte das wesentlich zum  Schutz des Klimas beitragen, schildern die beiden WissenschafterInnen.

Jun 29, 202015:41
#014: Was macht Krebszellen verwundbar?

#014: Was macht Krebszellen verwundbar?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" haben  ForscherInnen der Universität Graz seit Mitte März ein Mal pro Woche  verschiedene Fragen rund um die Corona-Krise aufgeworfen, diskutiert und  beantwortet. Nachdem sich die Covid-19-Situation in Österreich zum  Glück sehr positiv entwickelt hat, wird das Gesprächsformat jetzt  erweitert: Seit vergangener Woche geht es um auch aktuelle sowie um  allgemein spannende Wissenschaftsthemen, um neue Ergebnisse und  Erkenntnisse und darum, die Persönlichkeiten hinter der Forschungsarbeit  etwas näher kennenzulernen.

Diese Woche spricht die  Biochemikerin Dagmar Zweytick über ihre Forschungen an einem Wirkstoff  gegen besonders aggressive Krebsarten. Mit ihrem Team nutzt sie dabei  einen körpereigenen Abwehrmechanismus, der den natürlichen Zelltod von  Krebszellen auslösen kann. "Dieser natürliche Wirkstoff kommt zum  Beispiel in der Muttermilch vor, schont deshalb die gesunden Zellen und  pusht aber gleichzeitig auch das menschliche Immunsystem, damit es  schnell und zielgerichtet auf die Krebszellen reagieren kann", erklärt  die Wissenschafterin. Der mittlerweile patentierte Wirkstoff wird jetzt  gemeinsam mit einem austro-amerikanischen Firmenkonsortium weiter  untersucht.

Jun 22, 202012:07
#013: Was bewegt die Sonne?

#013: Was bewegt die Sonne?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" haben  ForscherInnen der Universität Graz seit Mitte März ein Mal pro Woche  verschiedene Fragen rund um die Corona-Krise aufgeworfen, diskutiert und  beantwortet. Nachdem sich die Covid-19-Situation in Österreich zum  Glück sehr positiv entwickelt hat, wird das Gesprächsformat jetzt  erweitert: Ab dieser Woche geht es um auch aktuelle sowie um allgemein  spannende Wissenschaftsthemen, um neue Ergebnisse und Erkenntnisse und  darum, die Persönlichkeiten hinter der Forschungsarbeit etwas näher  kennenzulernen.

Den Anfang in diesem ausgebauten Konzept macht  Astrophysikerin Astrid Veronig. Sie beschäftigt sich mit dem Stern, der  uns das Leben auf der Erde ermöglicht, über den wir aber längst noch  nicht alles wissen - mit der Sonne. Und dabei steht unter anderem auch  der Strahlenkranz dieses Sterns im Mittelpunkt - er wird auch "Corona",  nach dem lateinischen Wort für "Kranz" oder "Krone" genannt, "was  natürlich momentan leider kein positiv konnotiertes Wort ist", so Astrid  Veronig.

Dennoch fasziniert sie diese Schicht der Sonne, die  zwar weiter vom Zentrum des Sterns weg liegt, aber trotzdem sehr viel  höhere Temperaturen als der Kern aufweist. Warum das so ist und wieso  die Sonne mitunter gewaltige Mengen von Plasma abschleudert, die das  Weltraumwetter gehörig beeinflussen können, sind  Fragen, die die  Astrophysikerin unter anderem erforscht.

Bald, so erhofft sich  ein internationales Forschungsteam, werden wir darüber und auch über  andere Themen - Sonnenwind oder Sonnenfleckenzyklus, beispielsweise -  mehr wissen. Denn aktuell fliegt eine Raumsonde der ESA in Richtung  Sonne, um dort möglichst nahe am Stern neue Daten zu sammeln. Die  Universität Graz leitet die Softwareentwicklung des Röntgenteleskops  STIX, das ganz wesentlich für den Erfolg der Mission "Solar Orbiter" ist. Auch darüber spricht Astrid Veronig und erklärt, dass, obwohl  diese Forschungen so weit weg von der Erde passieren, das Coronavirus  dennoch einen gewissen Einfluss darauf hat.

Jun 15, 202015:24
#012: Wie begegnen wir uns nach der Pandemie?

#012: Wie begegnen wir uns nach der Pandemie?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu verschiedenen Aspekten der  Corona-Krise ein Mal pro Woche Rede und Antwort. In der mittlerweile  12. Episode geht es um die erste Zeit nach der Aufhebung der  Ausgangsbeschänkungen - und um die Begegnungen im öffentlichen Raum in  dieser Phase. Zu Gast ist Anke Strüver vom Institut für Geographie und  Raumforschung, die sich unter anderem mit Alltagsmobilität und der  Interaktion von Mensch und Raum in der Stadt beschäftigt.

Die  Forscherin schildert in dem 15-minütigen Gespräch, wie sich der Raum, in  dem Menschen aufeinander treffen, durch die Covid-Pandemie verändert  hat. Von absoluter Leere während des Lockdowns bis zu einem Ansturm nach  dessen Ende haben die öffentlichen Parks, Radwege oder Fußgängerzonen  alles erlebt. Die Wissenschafterin spricht sich für ein Umdenken in der  Gestaltung dieser Flächen nach der Krise aus: "Wir haben während der  vergangenen zwei Monate gesehen, wie wichtig diese Begegnungszonen für  uns alle sind. Jetzt haben wir die Chance, diesen begrenzten Raum anders  zu gestalten. Großstädte wie Paris und Brüssel haben gezeigt, dass ein  Ausbau der Fuß- und Radmobilität schnell machbar ist, da sollte das in  Graz auch möglich sein", erklärt Anke Strüver.

Jun 08, 202015:15
#011: Folgt dem Virus in Südosteuropa die Autokratie?

#011: Folgt dem Virus in Südosteuropa die Autokratie?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu verschiedenen Aspekten der  Corona-Krise ein Mal pro Woche Rede und Antwort. In der elften Epsiode  diskutiert Südosteuropa-Experte Florian Bieber die Lage am Westbalkan:  wie dort mit der Pandemie umgegangen wurde, welche Spuren die rigiden,  teils autokratischen Maßnahmen der Regierungen in der Region  hinterlassen könnten und wie sich das alles auf eine mögliche  Erweiterung der EU auswirken wird, sind Teilfragen des Gesprächs.

Besorgniserregend  ist für Florian Bieber der Griff nach der absoluten Macht unter dem  Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung, so wie es beispielsweise in Ungarn  geschehen ist. "Es braucht dringend eine klare Haltung der  EU-Mitgliedsstaaten dagegen. Leider war die Kritik, auch seitens  Österreich, hierzu relativ still", so Bieber. Als demokratischer Staat  gilt es, gerade in solchen Phasen Vorbildwirkung zu zeigen:  transparente, zeitlich begrenzte und angemessene Maßnahmen sind dabei  das Um und Auf.

Im Podcast spricht Bieber außerdem über den  EU-Erweiterungsprozess, der durch die Corona-Krise vermutlich wieder  einmal ins Stocken geraten wird. Dabei wäre es besonders wichtig, so der  Forscher, diesen Prozess parallel zu einer jedenfalls notwendigen  EU-Reform fortzuführen. "Wir sollten weg von dem Gedanken, eins nach dem  anderen erledigen zu wollen, sondern viel mehr das Europa, in dem wir  künftig leben wollen, in dem wir gemeinsam stark sind, im Auge  behalten", resümiert Florian Bieber.

May 25, 202016:50
#010: Wie verändert das Virus die Wirtschaft?

#010: Wie verändert das Virus die Wirtschaft?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu verschiedenen Aspekten der  Corona-Krise ein Mal pro Woche Rede und Antwort. In der zehnten Epsiode  spricht der Ökonom Jörn Kleinert, Institut für Volkswirtschaftslehre,  über ein Thema, das sehr viele Menschen derzeit betrifft - die  wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise bzw. die Auswirkungen des fast  zweimonatigen Lockdowns in Österreich.

Sind 38 Milliarden Euro  an finanzieller Unterstützung genug? Wird die Corona-Krise den  heimischen Markt nachhaltig verändern? Was für Chancen hat Österreich,  in absehbarer Zeit wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung zu erleben?  Experte Jörn Kleinert schätzt die heimische Ausgangslage als vorsichtig  positiv ein, immer unter der Voraussetzung, dass zwei wesentliche  Faktoren gewährleistet werden: "Einerseits müssen die Infektionszahlen  stabil bleiben, andererseits ist es ganz wesentlich, dass die  europäische Union in Zeiten wie diesen zusammenhält", beschreibt der  Ökonom. Letzteres bereitet dem Forscher aktuell Sorgen: "Wir müssen  extrem aufpassen, dass wir nicht in eine Situation schlittern, in der  die EU quasi 'nebenbei' zerbricht. Denn das würde weh tun - uns allen  und sehr, sehr lange."

Im Podcast spricht Kleinert außerdem über  Chancen, die die Krise aufzeigt: "Es muss keine wirtschaftlichen  VerliererInnen der Krise geben. Wir erleben gerade eine massive  Umverteilung, die so wahrscheinlich kaum jemand für möglich gehalten  hätte. Das zeigt uns: Wo ein Wille, da ein Weg."

May 25, 202015:53
#009: Vergessen wir auf die Klimakrise?

#009: Vergessen wir auf die Klimakrise?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu verschiedenen Aspekten der  Corona-Krise ein Mal pro Woche Rede und Antwort. In der neunten Epsiode  antwortet Jochen Ostheimer, Institut für Ehtik und Gesellschaftslehre,  auf die Frage, warum alle über ein Virus reden, aber (fast) niemand über  den Klimaschutz, obwohl der globale Klimawandel langfristig gesehen die  weitaus drastischeren Folgen nach sich ziehen wird.

Aus Sicht  des Forschers liegt das an mehreren Faktoren, wie zum Beispiel an  Unterschieden in der Wahrnehmung der Krise, die auch mit deren medialen  Darstellung zusammenhängt: "Das Virus ist schnell, neu und betrifft die  Gesundheit der gesamte Bevölkerung in unserem Land gleichermaßen. Der  Klimawandel verläuft schleichend und seine Auswirkungen treffen spätere  Generationen intensiver als die aktuelle Population. Da sinkt die  Motivation, aktiv zu werden, leider ziemlich rasch."

Im Podcast  spricht Ostheimer außerdem auch den Faktor Eigenverantwortung, der in  beiden Krisen auf unterschiedliche Weise zum Tragen kommt - Stichwort:  "jeder und jede kann ein Lebensretter sein" - , über die Nutznieser der  Corona-Pandemie und darüber, was wir aus der einen Krise für die andere  mitnehmen könnten.

May 18, 202015:36
#008: Braucht der Rechtsstaat Krisen?

#008: Braucht der Rechtsstaat Krisen?

Im Podcast-Format "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" stehen ForscherInnen der Universität Graz zu verschiedenen Aspekten der  Corona-Krise ein Mal pro Woche Rede und Antwort. In der achten Epsiode  diskutiert Anita Ziegerhofer die Frage, ob der Rechtsstaat - im Sinne  einer stetigen Weiterentwicklung - Krisen braucht, die ihm  Verbesserungspotenzial aufzeigen.

Die Meinung der  Rechtshistorikerin: "Ein funktionierender Rechtstaat braucht die Krise  nicht. Aber sie fungiert wie ein Rufzeichen, das uns deutlich macht, wie  fragil Demokratie sein kann." Als Beispiel skizziert Anita Ziegerhofer  den Weg Österreichs von den ersten Republik hin zum Ständestaat in den  1930ern. Außerdem spricht sie über konstruktive und destruktive Krisen,  die die EU in ihrer Geschichte erlebt hat, und erklärt, worauf  EntscheidungsträgerInnen in Österreich bei einer möglichen zweiten  Corona-Welle achten sollten, um den Vorwurf, am Rechtsstaat vorbei zu  arbeiten, zu entkräftigen.

May 11, 202015:15
#007: Sind Krieg und Krise vergleichbar?

#007: Sind Krieg und Krise vergleichbar?

In dieser Woche, am 8. Mai, jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges  zum 75. Mal. Aus diesem Anlass spricht die Kriegsfolgenforscherin  Barbara Stelzl-Marx, Wissenschafterin des Jahres 2019, in der siebten  Ausgabe des Podcast-Formats "Hör-Saal: 15 Minuten Forschung" über augenscheinliche Parallelen zwischen dem Krieg und der  Corona-Krise, über die Heraufbeschwörung alter Feindbilder und über  historische Vergleiche, die meistens in Krisenzeiten zur Sprache  gebracht werden.

May 04, 202013:24
#006: Ist die Digitalisierung die Gewinnerin der Krise?

#006: Ist die Digitalisierung die Gewinnerin der Krise?

„Digitale Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts“, sagt Uni  Graz-Vizerektorin Petra Schaper-Rinkel. Wie sehr die Digitalisierung von  der Corona-Krise profitiert, wem wir hinsichtlich der Nutzung unserer  Daten (nicht) vertrauen sollten und welche Lehren wir hinsichtlich einer  digitalen Transformation aus der Krise ziehen müssen, diskutiert die  Expertin in der aktuellen „Hör-Saal“-Episode.

Apr 27, 202015:17
#005: Was bewirkt flexible Arbeit?

#005: Was bewirkt flexible Arbeit?

Seit Mitte März arbeiten nicht nur in Österreich sehr viel mehr Menschen  als normalerweise von zuhause aus. Das Homeoffice birgt viele Chancen  und bringt zugleich verschiedene Herausforderungen mit sich.  Arbeitspsychologin Bettina Kubicek erklärt in der aktuellen Hör-Saal-Folge, wie ArbeitnehmerInnen in punkto Zeitsouveränität und  Kontrolle von Telearbeit profitieren können, zeigt potenzielle  Störstellen auf, etwa hinsichtlich Kommunikation und sozialem Austausch,  und gibt wichtige Tipps für Führungskräfte in der aktuellen Situation.

Apr 20, 202013:29
#004: Wie funktioniert ein Wirkstoff-Screening?

#004: Wie funktioniert ein Wirkstoff-Screening?

WissenschafterInnen weltweit arbeiten derzeit mit Hochdruck daran,  einen Wirkstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln oder zu überprüfen,  wie man bereits vorhandene Medikamente gegen das Virus einsetzen kann.  Oft fällt dabei das Wort „Screening“- etwa wenn das steirische  Unternehmen Innophore, ein Spin-off der Universität Graz, bekannt gibt,  gemeinsam mit Google und Harvard rund zwei Milliarden an potenziellen  Wirkstoff-Kandidaten zu „screenen.“

Aber was passiert bei so  einem „Screening“ genau, woher wissen die ForscherInnen, wenn sie dabei  einen vielversprechenden Kandidaten entdeckt haben und was passiert dann  als Nächstes? Ulrich Stelzl vom Institut für Pharmazeutische  Wissenschaften der Universität Graz gibt im aktuellen „Hör-Saal“-Podcast  darauf Antwort.

Apr 14, 202014:21
#003: Raubt uns die Krise die Menschenwürde?

#003: Raubt uns die Krise die Menschenwürde?

Wir kämpfen aktuell nicht nur um unsere Gesundheit, sondern auch gegen  den finanziellen Ruin vieler Unternehmen. Doch darf die Rettung  wirtschaftlicher Existenzen wichtiger sein als die von Menschenleben? Wo  bleibt die Würde Einzelner, vor allem wenn sie zu einer der so  genannten Risikogruppen gehören? Was macht die - zurzeit notwendige -  Einschränkung verschiedener Grundrechte mit uns? Und wie vergessen wir  in der Bequemlichkeit eines Home Office nicht darauf, was uns jetzt  gerade fehlt? Der Philosoph und Theologe Reinhold Esterbauer richtet im  Hintergrundgespräch den Blick auf ethisch problematische Aspekte der  Corona-Krise.

Apr 07, 202014:24
#002: Was können wir aus Pandemien lernen?

#002: Was können wir aus Pandemien lernen?

Im 14. Jahrhundert wütete die Pest in Europa – als erstes in Italien,  über eng vernetze Handelsrouten aus dem asiatischen Raum eingeschleppt,  mit desaströsen Folgen. Klingt bekannt? Historiker Hannes Johannes  Gießauf zieht verblüffende Parallelen zwischen damals und heute und  erklärt, wie Gesellschaft, Wirtschaft und Medizin mit der Pest-Pandemie  umgegangen sind.

Mar 31, 202016:35
#001: Warum hamstern wir?

#001: Warum hamstern wir?

In Corona-Zeiten vorsorgen - sinnvoll, übertrieben, asozial? Philosophin Sonja Rinofner-Kreidl erklärt, welche Rolle Emotionen in Krisensituationen spielen (können), wie wir mit Normalitätsverlust umgehen (sollten) und was jetzt besonders wichtig wäre.

Mar 23, 202014:10